Über 90 Jahre Coko-Werk – die Historie einer wechselvollen Geschichte mit vielen Ereignissen, Entwicklungen, Erfindungen und Entdeckungen. Inzwischen ist die Schwelle ins 21. Jahrhundert überschritten und das Unternehmen hat sich mit steigenden Erfolgen international in seiner Branche verankert.
Die Entdeckung des neuen Materials Kunststoff startete seine Blütezeit in den 60er, Anfang 70er Jahren. Coko nutzte die Gunst der Stunde und startete zusammen mit einem ehrgeizigen Mitarbeiterstamm bei tatkräftigem Einsatz, das Unternehmen immer weiter nach vorne zu bringen. Flexibilität und der Anspruch, immer beste Qualität zu liefern, haben Coko’s Kundenstamm mit Unternehmen von Rang und Namen beständig wachsen lassen und entscheidend zur kontinuierlichen Entwicklung beigetragen.
Tauchen Sie nun in die spannende Firmengeschichte der Firma Coko ein und erleben Sie ein knappes Jahrhundert eines mittelständigen und lippischen Familienunternehmen.
1926 war ein ereignisreiches Jahr. Deutschland erhielt einen ständigen Sitz im Völkerbund, in London wurde das Fernsehen der Öffentlichkeit präsentiert und die nahende Weltwirtschaftskrise machte auch vor Deutschland nicht halt. Dauerhaft wirtschaftlicher Erfolg war jedoch nur noch wenigen gegönnt. In diesen schweren Jahren der Rezession machte Conrad Koch aus der Not eine Tugend und gründete 1926 die Coko Gesellschaft in Kassel. Den Firmennamen bildete er aus seinem Vor- und Zunamen und das selbstentworfene Firmenzeichen ist bis heute in seinen Ursprüngen erkennbar. Gegenstand der Firma war die Herstellung und der Vertrieb elektrostatischer Reinigungsgeräte.
Erste Erfolge ließen nicht lange auf sich warten. Produkte aus Celluloid erlebten einen ungeheuren Aufschwung. Aber die späten 30er Jahre markierten einen weiteren Einschnitt in der Entwicklung des Unternehmens. Nach Ausbruch des Krieges konnte Celluloid nur noch in geringem Umfang verarbeitet werden.
Außerdem wurde die Produktion der Coko Gesellschaft durch die zunehmenden Kriegszerstörungen des Luftkrieges so stark beeinträchtigt, dass sich Conrad Koch 1941 gezwungenermaßen zur Verlegung seines Betriebes nach Metz entschloss. In neu belegten Produktionsräumen baute er für andere Branchen eine Fabrikation von Kunststoff-Spritzgussartikeln auf.
Das Domizil in Metz wurde schließlich 1944 rechtzeitig vor Kriegsende nach Schötmar verlegt. Der Vorort von Bad Salzuflen hatte sich inzwischen einen Namen in der Celluloidproduktion aufgebaut und garantierte gut ausgebildete Facharbeitskräfte. In Schötmar startete Conrad Koch in Gebäuden in der Uferstrasse.
Conrad Koch hatte rechtzeitig den Rückgang des Celluloids erkannt und setzte gleich verstärkt auf die Verarbeitung moderner Kunststoffe.
Aller (Neu-)Anfang ist schwer. Das Coko-Werk war in den ersten Jahren in der Uferstrasse nur sehr behelfsmäßig untergebracht. Aber die positive Entwicklung des Betriebes nach Kriegsende erfor-derte bald Größeres als eine handvoll gemieteter Räume. Ein eigenes Grundstück musste her!
Im Gründungsjahr der Bundesrepublik Deutschland wurde schließlich ein Grundstück im Industriegebiet an der Otto-Hahn-Straße erworben.
1951 feierte Conrad Koch mit seiner Belegschaft die Grundsteinlegung seiner neuen Produktionsstätte. Mit wachsendem Erfolg produzierte und exportierte Coko ihre Waren in die Welt. Der „unzerbrechliche Nylonkamm“ entwickelte sich schnell zum Renner und erlangte weltweiten Ruf. 1952 wurde mit dem eigenen Werkzeugbau der Maschinenpark und die Dienstleistung der Firma weiter ausgebaut.
Die im Spritzgussverfahren gefertigten Margarinefiguren, quasi die Überraschungseier der Nachkriegskinder, erreichten Riesenauflagen. Dieser Produktionszweig bildete seit 1952 das Fundament der Spritzgussfertigung sämtlicher thermoplastischer Kunststoffe.
Ein wichtiger Meilenstein in der Entwicklung des Coko-Werkes war 1969 die Grundsteinlegung für einen neuen modernen Betrieb auf dem neu erworbenen Industriegelände im Ortsteil Holzhausen, wo eine erste Bebauung auf einer Fläche von 2.500 Quadratmetern erfolgte. Der Einsatz der neuen Fertigungsmethoden wie auch verschiedene Patente und Gebrauchsmuster bildeten bereits damals schon die Basis kontinuierlicher Expansion des Unternehmens auch für die kommenden Jahre.
Typische Coko-Produkte der 60er Jahre waren Möbelteile für die heimische Industrie und später Werbeartikel für Kunden wie HB, Brinkmann, Reemtsma, Beiersdorf und Schwarzkopf sowie geblasene Kunststoffflaschen und Dosen für Reinigungsmittel, unter anderem für Colgate Palmolive (Ajax).
Reinhard Spieker, der nach Beendigung des Studiums schon ab 1962 für das Coko-Werk tätig war, übernimmt nach kurzer Unterbrechung 1971 die Firmenleitung des Werkes. 1972 tritt Willi Koerner als Prokurist und Vertriebsleiter in das Unternehmen ein. Ihm folgt als kaufmännischer Geschäftsführer 1973 Manfred Saarmann und 1980 schließlich macht Betriebsleiter Klaus Dreskrüger das Führungsteam komplett.
Die neue Geschäftsleitung bestimmt von nun an impulsgebend und mit viel Know-how die weitere, erfolgreiche Entwicklung des Unternehmens. So produzierte Coko in den 70ern sowohl technische Gehäuseteile als auch - sehr innovativ - die ersten Computergehäuse für Nixdorf und erste Tastaturen für Philips. In diesen Jahren expandierte der Betrieb auch durch die Produktion von TSG-Großteilen inklusive Lackierungen für die Lippische Möbelindustrie, die dem Coko Kunststoffwerk ein erhebliches Wachstum sicherte.
Immer wieder gelang es der neuen Führung, namhafte Großkonzerne aus den verschiedensten Branchen als Kunden zu gewinnen. So wurde beispielsweise das Computergehäuse des sehr bekannt gewordenen Commodore Heimcomputers C 64 hergestellt. Auch IBM, NCR oder HP vertrauten dem Unternehmen die Produktion ihrer Gehäuseteile an. Ebenso Firmen wie Buderus oder auch Wolf Garten Rasenmäher.
Und wieder ein Meilenstein in der Firmengeschichte: aufgrund des ständigen Wachstums kam man nicht umhin, 1985 zwei Großfertigungshallen samt Verwaltungsgebäude in der Porschestrasse 9-11 in Holzhausen in Betrieb zu nehmen. Fortschritt kennt schließlich keine Grenzen!
Der Mauerfall und die Gewinnung der Märkte in den neuen Bundesländern bescherten der Industrie neue Absatzmöglichkeiten. Die Wirtschaft kam auf Touren, aber die Auftraggeber wurden auch anspruchsvoller.
Der Kunde ist König! Ziel des Coko-Werkes war stets das Streben an die Spitze. Seine Kunden sollten sich nicht mit weniger zufrieden geben.
Kontinuierliche Qualitätsverbesserung im Sinne einer Zertifizierung nach DIN ISO 9001 und Höherqualifizierung nach VDA 6.1 wie auch laufende Schulungen der Mitarbeiter sind daher nur zwei Beispiele aus dem Coko Alltag. Umweltverantwortung und Recycling waren für Coko keine Fremdworte. Die Validierung gemäß ÖKO-Audit VO erfolgte 1997, ebenso wie die Zertifizierung nach DIN EN ISO 14.001.
Bei Coko ist man gut gerüstet, allen Anforderungen der Zukunft wirkungsvoll zu begegnen. Das Unternehmen gehört inzwischen zu den modernsten seiner Branche. Der dynamisch gewachsene Betrieb umfasst mittlerweile eine stolze Fläche von 35.000 m². Von der Beratung im Kunststoffengineering, eigenen Werkzeugbau bis zur Oberflächenbehandlung oder Montage von Baugruppen zum anwendungsfertigen Endprodukt bietet Coko als Systemlieferant alles aus einer Hand. Total-Quality-Management nach internationalem Standard ist eine selbstverständliche Verpflichtung.
Ganz im Zeichen der überdurchschnittlichen Unternehmensentwicklung steht auch die stetig wachsende Umsatzentwicklung und schreibt Geschichte. 2000 wurde erstmals der magische Zenit von über 100 Millionen DM überschritten.
Gründung des Zweigwerkes in Polen (Shop in Shop) und Erweiterungs-Zertifizierung nach VDA 6.1 in Bad Salzuflen.
2007 entschied man sich, SAP als neues ERP-System für den Standort Bad Salzuflen einzuführen, welches ein Jahr später installiert wurde. Außerdem tätigte Coko eine Investition in eine MoldFlow Simulations Software.
Im selben Jahr erfolgte der Bau eines Show-Rooms am Standort Bad Salzuflen, in dem auch der Einkauf seine Büros beziehen konnte. Hier können Kunden und andere Besucher nun die vielfältige Produktpalette bestaunen.
Coko nimmt eine neue Lackieranlage in Betrieb.
Um der voranschreitenden Globalisierung gerecht zu werden und um unseren größten Kunden Bosch & Siemens Hausgeräte, der bereits Werke in der Türkei besitzt, direkt vor Ort zu beliefern, entschied sich die Geschäftsleitung im Jahr 2010 ein neues Werk in der Türkei zu gründen, welches nur ein Jahr später die Fertigung aufnahm.
Kurz vor Ende des Jahres 2010 hat das Coko Werk mit seinen Fertigungsstätten in Bad Salzuflen, Lodz/Polen und Cerkezköy/Türkei die Umsatzmarke 100 Mio. Euro passiert.
Neues Werk in der Türkei nimmt die Fertigung auf.
Der polnische Markt hat in den letzten Jahren eine rasante Entwicklung genommen. Dies ist einer der Gründe dafür, dass es im Laufe des Jahres 2011 klar wurde, dass Coko eine weitere Betriebsstätte in Polen bauen muss, da der vorhandene Standort in Lodz räumlich an seine Grenzen gestoßen war.
Eine geeignete Fläche wurde in der Nähe des Flughafens Lodz gefunden und mit einer Halle in vergleichbarer Größe wie am aktuellen Standort bebaut.
Seit Anfang September 2012 läuft dort die Fertigung.
Fertigstellung und Eröffnung des vollautomatischen Hochregallagers am Standort Bad Salzuflen. Aufgrund der stetig wachsenden Kundenanforderungen und die Konzentration auf die Optimierung logistischer Prozesse, wurden 2013 rund 5 Mio Euro in den Bau einer neuen Logistikhalle investiert.
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